Königsparade beim Neusser Schützenfest mit vielen Gästen von den Düsseldorfer Jonges
Gipfeltreffen mit höchstem Nachbarschaftsgefühl
Mit den Worten „Neuss liebt sein Schützenfest, Neuss lebt sein Schützenfest“ wurde die Delegation der Düsseldorfer Jonges vom Ratsherrn der Stadt Neuss, Karl-Rüdiger Himmes, begrüßt. Für Himmes als gebürtigen Düsseldorfer, der 1961 den Fürstenwall verlassen hat und seitdem in Neuss-Uedesheim wohnt, seit 1989 Stadtverordneter in Neuss ist, war es eine große Freude – wie schon in den letzten zehn Jahren –, eine hochkarätige Abordnung der Düsseldorfer Jonges für einige Stunden zu betreuen bei der Königsparade am 29. August beim Neusser Schützenfest. Es stand in seiner Absicht, dass die Düsseldorfer Jonges sich im Rathaus Neuss mit unmittelbarem Blick auf die Königsparade bei ausreichend Speis’ und Trank wohlfühlen; dass die Düsseldorfer Jonges das authentische Neuss anlässlich eines spektakulären und emotionalen Höhepunkts persönlich erfahren; dass sie in der Erfahrung bestärkt werden, wie wichtig es ist, dass sich beide Städte , Neuss und Düsseldorf, gut verstehen; dass diese spezielle Schwerpunkte haben, die sich für die nachbarschaftliche Zusammenarbeit hervorragend eignen.
Rekeleien lösen Schmunzeln aus
Himmes meinte, es gehöre auch dazu, dass beide Städte im Wettbewerb stehen und sich mit Frotzeleien, in Neuss „Rekeleien“ genannt, bedenken. Hierzu zitierte Himmes den Chefredakteur der Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ): „Als die Neusser schon mit einer Prozession ihren Stadt- und Pfarrpatron St. Quirin ehrten, haben die Düsseldorfer noch die Missionare erschlagen. So rekelen die Menschen im Schatten von St. Quirin gern und oft, um die von ihnen gepflegte Distanz zur Nachbarschaft zu dokumentie-ren. Die kleinen Sticheleien lösen auch heute noch ein Schmunzeln aus, doch in den Tiefen ihrer Herzen wissen alle, dass die Realität anders aus- sieht. Viele Neusser haben nicht nur ihren Arbeitsplatz in Düsseldorf (wie zum Beispiel der zur Zeit amtierende Schützenkönig Dr. Joachim Goetz), sie genießen auch das kulturelle Angebot, bummeln über die Kö oder gehen in der Altstadt, im Medienhafen und am Rheinufer aus.“
Das Tambourkorps „Frohsinn“ aus Düsseldorf-Flehe bei der Parade in Neuss. Fotos (2): Ralf Klein
In diesem Sinne der Gemein- samkeiten und der Harmonie begrüßte Himmes den Baas Detlef Parr, also den Leiter der Delegation der Düsseldorfer Jonges, herzlich im Vertrauen, dass der Neue wie sein Vorgänger Gerd Welchering die gut nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Neuss und Düsseldorf weiterhin unterstützen werde.
Himmes fuhr in seiner Ansprache fort:„Verehrter Baas, seien Sie und Ihre Delegation herzlich willkommen – auch im Namen des Bürgerschützen-präsidenten Thomas Nickel, des Schützenkönigs Dr. Joachim Goetz und des Bürgermeisters Herbert Napp. Wir alle schätzen die seit zehn Jahren traditionelle Anwesenheit der Düsseldorfer Jonges als Ehrengäste bei der Königsparade sehr“.
Freundschaft auf solider Grundlage
Himmes wertete in seiner Ansprache als große Sympathiebekundung, dass der Baas begleitet wurde von so vielen Herren des Vorstandes und auch von den Vertretern verschiedener Tischgemeinschaften; er betonte, dass er seit langem bemüht ist, mit seinem Tischbaas Arnulf Pfennig die nachbar-schaftlichen Beziehungen atmosphärisch und konkret zu Quirin gern und oft, um die von ihnen gepflegte Distanz zur Nachbarschaft zu dokumentiepflegen, und sagte wörtlich:
Fröhliche Gesichter beim Jonges-Besuch des Neusser Schützenfestes (von links): Arnulf Pfennig, Vizebaas Dr. Klaus-Eitel Schwarz,
Karl-Rüdiger Himmes und Jonges-Baas Detlef Parr.
„Die Zusammenarbeit mit den Neusser Heimatfreunden unter ihrem Präsidenten Ernst Freistühler, die vielen Besuche, Besichtigungen hüben und drüben zu Wasser, zu Lande und in der Luft, die persönlichen Begegnungen, all dies hat zu einer soliden Grundlage geführt, auf der man weiter aufbauen kann.“
Himmes hob hervor, dass zum Beispiel das wirtschaftliche Erfolgsmodell der Neuss-Düsseldorfer Häfen nicht so schnell und überzeugend verwirklicht worden wäre, hätte die Atmosphäre des Vertrauens nicht bestanden im Blick auf die Solidität der beiden Städte.
Viel persönliche Verbundenheit
Zu diesem Atmosphärischen, so Himmes weiter, gehöre gewiss auch, dass viele Neusser in leitenden Funktionen mit der Landeshauptstadt verbunden sind. Der Neusser Schützenpräsident Thomas Nickel ist sein Schulkamerad vom Düsseldorfer Geschwister-Scholl-Gymnasium, der Schützenvizepräsi-dent und Neusser Beigeordnete a.D. Peter Söhngen ist Düsseldorfer und auch dort wohnhaft; Rainer Schäfer ist einer der beiden Direktoren der Neuss- Düsseldorfer Häfen. Himmes hob hervor, dass ein Neusser Stadtverordneter und Düsseldorfer Ratsherr familiär verbunden sind, denn sein Neffe Ralf Klein – auch Düsseldorfer Jong – ist Ratsherr in Düsseldorf.
Himmes skizzierte seinen Gästen den Ablauf der Königparade und nannte die dies – jährigen Ehrengäste – jedes Jahr drei VIPs aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft: Thomas de Maizière, Bundesminister des Inneren; Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG und Heinz Schmidt, Präsident der Industrie und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.
Vom Rathausfenster aus hatten die Jonges die beste Einsicht in das Geschehen. Es zog die größte Schützenparade Deutschlands mit ihren 6851 aktiven Schützen, davon 1611 Musiker, an ihnen vorbei „de Maat erop“ (den Markt hinauf). Den Auftakt bildete ein Deutschland-Gedenken mit gemeinsamem Singen der Nationalhymne, eine Ansprache des Präsidenten, Abschreiten der Front, Aufmarsch der Blumenhörner-Träger „Hönesse“, Ständchen der Grenadiersänger und dann fand die große Königsparade statt.
Im Laufe der Stunden besuchten Neusser Persönlichkeiten die Düsseldorfer Jonges und hoben die gut nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Neuss und Düsseldorf hervor. Es wurden kurzweilige und humorige Gedanken in Reden zum Ausdruck gebracht. Karl Rüdiger Himmes übernahm die jeweilig passende Begrüßung und Vorstellung der Neusser Persönlichkeiten. Baas Detlef Parr hat jeweils eloquent die passende Worte zum weiteren Gedankenaustausch gefunden.
Aufmarsch der Hönesse beim Festzug. Foto: Gerd Schlüter
Folgende Neusser Persönlichkeiten machten ihre Aufwartung: die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Jana Pavlik, Rainer Schäfer, Direktor der Neuss-Düsseldorfer Häfen und Düsseldorfer Jong, Monsignore Oberpfarrer Kreisdechant Guido Assmann, Theo Pannenbecker, Omnibusunternehmer in Neuss, Bürgerschützenpräsident und Stadtverordneter Thomas Nickel, Vorstandsmitglied der Ergo Versicherung Düsseldorf, Ernst Freistühler, Vorsitzender der Neusser Heimatfreunde, der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Neuss- Mönchengladbach, Pfarrer Hermann Schenck, der Erste Beigeordnete a.D. und stellvertretende Bürgerschützenpräsident Peter Söhngen, wohnhaft in Düsseldorf, Stadtverordneter Dr. Heinz-Achim Rohde, ehemaliger Düsseldorfer Regierungspräsident, Wilhelm Werhahn , IHK-Präsident a.D.
Unzweifelhaft war das gesellige Beisammensein von großer Harmonie geprägt, nicht ahnend, dass zwei Tage nach der Königsparade der Düsseldorfer Dachdeckermeister Werner Kuhnert den Neusser Schützenthron besteigen sollte.
Arnulf Pfennig
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