Bilder von kühner Farbgebung und ekstatischer Gestaltung

Bilder von kühner Farbgebung und ekstatischer Gestaltung

Museum Kunstpalast stellt Werke El Grecos in Zusammenhang mit dem Expressionismus

Jonges dreier Tischgemeinschaften besuchten die Ausstellung „el greco und die Moderne“ im Museum Kunstpalast.Das Museum Kunstpalast weist gerne und mit besonderer Betonung auf den Fall El Greco, weil die Glorifizierung dieses großen Meisters im engsten Zusammenhang mit dem Aufblühen der neuen Kunstideen steht. Cézanne und El Greco sind Geistesverwandte über Jahrhunderte hinweg. Mit diesen Wor­ten wirbt das Museum Kunstpalast (mkp) für seine aktuelle Ausstellung.

Die Schirmherren der Schau sind Juan Carlos I. von Spanien und Bundespräsident Joachim Gauck.Deshalb traten mit großer Neugier 40 Jonges der Tischgemeinschaften De Hechte, Jan Wellem und Retematäng durch die Pforten des Museums.

Die Jonges mit ihren Frauen wurden von Dr. Wulf Aschenborn und Georg Mallitz einen Tag nach der Ausstellungseröffnung durch die Säle geführt zu über 40Leihgaben aus den wichtigsten Museen der Welt. Zugleich bietet diese Ausstellung eine Aus lese von über hundert expressionistischen Kunstwerken.

El Greco nach Düsseldorf zu holen, war eine Idee des mkp­Generaldirektors Beat Wismer. Vor vier Jahren hatte er in Madrid seinen Plan vorgestellt. Durch intensive Vorbereitung gelang es ihm, die Werke von El Greco den Werken der Modernen gegen­überzustellen, unterstützt vom New Yorker MoMa, dem Museo Nacional del Prado, dem Museo Thyssen­Bornemisza, dem Museo del Greco, Toledo, der Pinakothek, München, und dem Musée du Louvre, Paris.Die Jonges wurden vertraut mit den Wer­ken El Grecos, vor allem Porträts, Landschaf­ten, religiösen Themen. Charakteristisch für die von El Greco gemalten Figuren sind ver­drehte Leiber mit überlangen Gliedmaßen bis in die Fingerspitzen. Die Perspektive auf die meist gequälten Gestalten wählte El Greco von schräg unten.

Die Bilder sind geprägt von Farben wie modriges Purpur, sattes Grün, üppiges Türkis, flächig aufge tragenes Zitro­nengelb, der Faltenwurf der Gewänder in Weiß, die Gesichter sind graugelb, die Schat­ten rosa. Eine Auswahl der Werke El Grecos: Laokoon, Die Öffnung des fünften Siegels, Entkleidung Christi, Beweinung Christi, Anbetung der Hirten, Abendmahl und die büßende Magdalena. El Greco wurde 1541 als Domenikos Theotokopoulos in Kreta geboren und starb 1614 in Toledo.

Die Spanier nann­ten ihn El Greco, den Griechen. Als Hofmaler von König Philipp II. hatte sich El Greco we­gen der kühnen Farbgebung und ekstatischen Gestaltung aber nicht halten können. Nach ElGrecos Tod wurden seine Bilder kaum beachtet, als verrückt verlacht und als „patho­logisch“ verhöhnt. Die Werke wurden von dem Kunsthistoriker und Schriftsteller Julius Meier­Graef nach 300 Jahren wiederentdeckt. Als eine Auswahl zuerst 1911 in München und 1912 in Düsseldorf gezeigt wurde, waren Maler wie Max Beckmann, Oskar Kokoschka, Max Oppenheimer, Ludwig Meidner, die Ver­treter des Blauen Reiter, August Macke, Franz Marc, Albert Bloch begeistert und ließen sich inspirieren.

Das Museum Kunstpalast bildet mit dieser Schau sicherlich einen spannungsreichen Auftakt für die im Jahr 2014 anlässlich des 400. Todestages von El Greco geplanten großen Ausstellungen in Madrid und Toledo. Fazit des Besuches der Ausstellung: Die Jonges waren begeistert.

Arnulf Pfennig

Original Bericht aus dem Tor vom 06/2012

Veröffentlicht in Archiv.

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