Europas kompliziertes Parlament hat 23 offizielle Amtssprachen
TG De Hechte zu Besuch in Brüssel mit Erläuterungen vom EU-AbgeordnetenLehne
Eurokrise, Glühbirnenverbot, Gurkenkrümmung – um näheres darüber zu erfahren, fuhr die Tischgemeinschaft De Hechte am 21. September nach Brüssel.
Ziel war das Europaparlament Dort wurde die Gruppe vom Europa Abgeordneten und Jongesmitglied Klaus-Heiner Lehne erwartet, dem die Gäste ein wenig bei der Arbeit zusehen wollten. Einige Fragen hatten sie sich schon bereitgelegt, ahnten aber nicht, mit wie vielen neuen Eindrücken und Informationen sie wieder nach Hause kommen würden.
Nach der Ankunrt in der europaischen Hauptstadt wurden die Hechte zunächst von ihrem Tischfreund Sebastian Kuck empfangen, der seit acht Jahren im Europäischen Parlament arbeitet. Er führte die Jonges durch einen Gebäude Wirrwar verschiedener EU Institutionen zum Treffpunkt im Parlament und erklärte vorab ganz grundsätzliche Fragen. Wie werden in Brüssel Gesetze gemacht, was sind die Aufgaben der verschiedenen Organe der EU, wie ist das Europäische Parlament organisiert? Als kleine Überraschung schaute zwischendurch ein Kabinettsmitglied des deutschen EU Kommissars, Günther Oettinger, vorbei. Weil Oettinger für die Energiepolitik in Europa zuständig ist, drehte sich das Gespräch um den deutschen Atomausstieg, erneuerbare Energien und die Nabucco Pipeline in Südosteuropa.
Da die Kommission quasi die Regierung der Europäischen Union ist, war es interessant zu sehen, dass dort ganz normale Leute sitzen, die die selben Gedanken haben wie die Bürger, manche Befürchtungen entkräften aber auch manche Sorgen teilen. Außerdem hat Kuck den Gästen einen Kollegen vorgestellt, der für die christdemokratische Fraktion im EU-Parlament die Innen und Asylpolitik betreut. Hier konnten sie lernen, wie wichtig es ist, dass die EU zum Beispiel bei derSorge um die Flüchtlinge aus Nord Afrika an einem Strang zieht. Auch an anderer Stelle – Energieversorgung, Reisefreiheit, Terrorismusbekämpfung wurde immer wieder deutlich, das eine allein auf Deutschland fixierte Sichtweise nicht weiterhilft. Auf der anderen Seite erschien den Jonges die Entscheidungsfindung häufig recht kompliziert: 27 Mitgliedstaaten, 27 Kommissare, 736 Europaabgeordnete, sieben Fraktionen, die sich aus insgesamt 162 politischen Parteien zusammensetzen, und das alles in 23 offiziellen Amtssprachen da verliert man leicht den roten Faden.
Ein Jong als EU-Parlamentarier
Aber Lehne half dem Verstandnis. Mit klaren Worten zeichnete er Wege aus der Griechenlandkrise auf und, welche Rolle die Europäische Zentralbank in Frankfurt dabei spielt. Auf den Punkt gebracht, hörte sich alles viel einfacher an als in den Zeitungen, Talkshows und Bundestagsreden. Außerdem gewannen wir die Besucher den Eindruck, dass Deutschland doch recht gut dasteht – in der EU. jedenfalls waren die insgesamt drei Stunden lntensiv Kurs zur Europäischen Union äußerst aufschlussreich und interessant.
Anschließend erkundeten die Besucher mit einem Stadtführer, einem deutsch sprechender Belgier, in den nächsten zwei Stunden die Innenstadt: Männeken Pis, der Große Markt – und vor allem ein Pralinengechäft neben dem anderen. Weit weg vom Europa-Viertel wurde Brüssel auf einmal ganz gemütlich. Besonders entspannt war dann der Ausklang des Tagesausflugs in einem typischen Brüsseler Restaurant mit Muscheln, Fritten und anderen belgischen Spezialitäten. Nach einem außergewöhnlichen Tag kehrten die Ausflügler heim mit dem Gefühl dies sei wohl nicht ihrLetzter Besuch in Brüssel gewesen. SK.