de Hechte treffen sich online

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Auch die Hechte üben fleißig, um sich in der digitalen Welt Über- oder eher Unterwasser zu halten. Leider gibt es bei der Software für Videokonferenzen auch Qualitätsunterschiede, so wurde das Meeting von letzter Woche 04.02.2021 eher als Fingerübung angesehen.
Heute am 11.02.2021 funktionierte aber alles wesentlich besser, ohne Hall und Verbindungsprobleme.
Bis zu 10 Hechte freuten sich virtuell über das Wiedersehen. Der Vorteil an den virtuellen Treffen ist, dass man rechtzeitig zu den Nachrichten zuhause ist.
Das nächste virtuelle Treffen ist schon geplant und es werden zeitnah die Einladungen dazu rausgehen. Beim folgenden Treffen wird es kein Thema geben, da der allgemeine Austausch über das Erlebte noch ausfüllend genug ist. Wir sind aber für Ideen und Initiativen alle Art offen. Technisch möglich sind Präsentationen, Filme, Musik oder alles kombiniert.

Guido Moore

Grabpflege „Alter Bilker Friedhof“

Trotz Corona gehen De Hechte ihrer Verpflichtung nach.
An einem schönen Sonnentag wurden wieder die Grabplatten von Maria Melos, Dr. W. Harless, J.J. Scotti, Prof. E. Deger und Josef Wimmer gereinigt.
Bei den Reinigungsarbeiten wird man immer wieder von Interessierten Passanten angesprochen.
Daraus entwickeln sich dann meinst Gespräche über die Geschichte dieses Ortes und über die Personen, an die hier gedacht wird.
Viele sind überrascht, dass es hier nicht nur um kirchliche Amtspersonen geht, sondern eher um Menschen, die sich um Düsseldorf verdient gemacht haben.
Nun sind die Gräber wieder rechtzeitig sauber für die Ostertage und können von den Parkbesuchern bestaunt werden.

Wenn Ihr an den schönen Tagen spazieren geht, haltet bitte Abstand zu einander und bleibt damit gesund.

Ich wünsche Euch und euren Familien schöne Ostertage und vielleicht sieht man sich aus der Entfernung am „Alten Bilker Friedhof“

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Grabplatte von Prof. Ernst Deger nach der Reinigung

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Grabplatte von Prof. Ernst Deger während der Reinigung.

Guido Moore

 

 

 

Kunst im Untergrund

Kunst im Untergrund

Die TG De Hechte ließ sich erneut über die Fortschritte beim U-Bahn-Bau informieren, nun vor allem überdie Gestaltung

Aufgang Haltestelle Graf-Adolf-Platz

Die Tischgemeinschaft De Hechte hat sich wie in den vergangenen Jahren (siehe tor 6/2010, 7/2011 und 11/2012) auch in diesem Jahr wieder über den Baufortschritt der U- Bahn informieren lassen. Diesmal wurde die Besuchergruppe von den Ingenieuren Brodeßer und Hartmann (Bauoberleitung des Projektteams Wehrhahn-Linie) geführt. Zunächst ging es vom Kirchplatz über die Treppe des zukünftigen Abgangs zur U-Bahnhaltestelle Kirchplatz. Obwohl die Ausbauarbeiten noch im vollen Gange sind, konnte man mit etwas Fantasie die Gestaltung der ersten Ebene schon erkennen. Hier verbergen sich die roten Schriftlinien des Konzepts der Künstlerin Enne Haehnle noch unter einer schützenden Folie auf der keramischen Fassade. Im Gewirr der Baustelle erahnt man den späteren Raum, der eine direkte Blickbeziehung auf die Bahnsteige darunter bieten wird.
Das Gestaltungskonzept der neuen Wehrhahnlinie sieht vor, dass der Tunnel selbst als langes „Kontinuum“ verstanden wird, welches sich an den Haltestellen ausweitet, um sich dort mit den Räumen zur Oberwelt zu verschneiden. Die weiße Keramikfassade bildet auf allen Bahnsteigen das „Kontinuum“. Die sogenannten „Schnitträume“ sind an jeder Haltestelle dem Konzept nach individuell gestaltet. „Schnitträume“ bilden auch die besichtigten Haltestellen Kirchplatz und Graf-Adolf-Platz. Da, wo das „Kontinuum“ der Tunnelröhre in den Bereich der Bahnsteige übergeht, hat man das strenge Raster der Keramikfassade mit einem Muster aufgelockert, welches dem unregelmäßigen Hintergrundmuster von Sicherheitsdokumenten entlehnt wurde. An den noch offenen Lücken innerhalb der Musterung wurden die Herausforderung an die Verlegearbeiten deutlich, beit denen die großformatigen Keramikfliesen mit ihren unterschiedlichen Maßen eingepasst werden müssen. Wegen des Aufwandesbeschränkt sich die Ausgestaltung des „Kontinuums“ deshalb auch auf die Bereiche der Bahnhöfe und setzt sich nicht in den Tunneln fort. Was aber dem Gesamtkonzept keinen Abbruchbereitet.
Die Tunnelbauweise selbst bietet mit ihren sogenannten Tübbingen schon eine spannende Struktur. Diese sind vorgefertigte Betonsegmente, die wegen Ihrerkonischen Ringstruktur durch geschickte Anordnung jeden geraden oder krummen Verlauf der Tunnelröhre erlauben.
Im „Schnittraum“ der Haltestelle Graf- Adolf-Platz kontrastiert die weiße Keramik- fassade mit dem Grün der Glasfassade aus dem Gestaltungskonzept des Künstlers Manuel Franke. Eine farbliche Spur wurde in die grüne Färbung des Glases eingebracht und begleitet hier die Wege der Besucher wieder in dieOberwelt.
Nach diesem spannenden Einblick in die laufenden Arbeiten freuen sich die Jonges auf das nächste Jahr, wo mit der termingerechten Eröffnung gerechnet werden kann. ■                   Holger Andresen-Saran

Die Hechte in der Röhre

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Die Küchen der Goldmacher

Die Küchen der Goldmacher

Die TG De Hechte hat zur Einstimmung auf die Quadriennale 2014 die Ausstellung „Kunst und Alchemie“ im museum kunst palast besucht

Wo wird die Kunst im Angesicht der rasanten medialen und technischen Entwicklungen in Zukunft stehen? „Wie schon im Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert ist für die jeweils zeitgenössischen Künstler die Suche nach dem ‚Stein der Weisen‘, dem endgültigen, wahrhaftigen Kunstwerk, der Inhalt ihrer Arbeit.

François-Marius Granet: „Der Alchemist.“
1. Hälfte 19. Jh. Öl auf Leinwand, 61 x 48,3 cm. Chemical Heritage Foundation, Schenkung Roy Eddleman

Alchemistisches Gedankengut und die Umsetzung in die zeitgemäße Form werden auch in der Zukunft von großer Bedeutung sein.“ Dies sagt Museumskurator Dr. Wulf Aschenborn. Er führte eine Jonges-Gruppe, die Tischgemeinschaft De Hechte, durch die Schau „Kunst und Alchemie“. Mit der dritten Quadriennale der bilden- den Kunst – ein Programmpaket im Vierjahresrhythmus – soll Düsseldorf erneut international Beachtung finden. 2006 ging es um den „Körper in der Kunst“. 2010 wurde das Publikum auf das Thema „Kunst gegenwärtig“ eingestimmt. 2014 kann es sich mit dem Motto „Über das Morgen hinaus“ auseinandersetzen.
Die Hechte haben für sich zur Einstimmung das Thema „Kunst und Alchemie“ ausgewählt. Anzumerken ist, dass bereits Kurfürst Jan Wellem sich in seiner Galerie den Werken berühmter Meister und der Alchemie gewidmet hat. Gemeint sind damit geheimnisvolle Experimente unter anderem zu den ´bis heute unbeantworteten Fragen: Wie lebt man ewig und wie macht man künstlich Gold?
Aschenborn führte die Hechte durch die Jahrhunderte und erläuterte Werke von der Antike bis heute. Künstler wie Jan Brueghel, Lucas Cranach, Rembrandt, Peter Paul Rubens, Max Ernst, Joseph Beuys, Hendrick Goltzius, Rebecca Horn, Anish Kapoor, Yves Klein, Sigmar Polke fordern dazu auf, das Geheimnis der Verwandlung nachzuvollziehen. In zwei Abschnitten werden Werke des 16. und 17. Jahrhunderts und die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gezeigt mit jeweiligen alchemistischen Anspielungen.
Mit einer alchemistischen Küche und einer Farbwerkstatt wird die Ausstellung abgerundet. Bei der Konzeption wurde das Museum von der Chemical Heritage Foundation (Philadelphia) unterstützt, die zahlreiche Leihgaben zur Verfügung stellte, unter anderem ein weltweit noch nie ausgestelltes Manuskript des Physikers Isaac Newton. Die Ausstellung zeigt rund 250 Werke. Zusätzlich wird ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Filmen und Buchpräsentationen angeboten. ■

arnulf Pfennig

de Hechte

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Codename Rosengarten

Codename Rosengarten

TG Hechte auf einer Reise in die jüngere Vergangenheit

An einem sonnigen Tag im Spätherbst machten sich die Jonges der Tischgemeinschaft De Hechte auf die Fahrt in das beschauliche Bad Neuenahr-Ahrweiler

mit dem Ziel, den Rosengarten zu besuchen. Wer jetzt denkt, dass man sich schöne Flora der Gegend angesehen hätte, der irrt. Vielmehr handelte es sich bei dem Begriff Rosengarten um den Codenamen für den ehemaligen Regierungsbunker. Stärker konnte der Kon- trast zum sonnigen Tag gegenüber der düsteren Eingangshalle des Museums vor dem Tor des ehemaligen Regierungsbunkers dann auch nicht sein. Für die Hechte begann eine Reise zurück in die Vergangenheit des Kalten Krieges.
Im Krisenfall hätte sich die Bundesregierung in diesen Bunker zurückgezogen und die Regierungsgeschäfte einige Wochen weiterführen können. Mehr als 3000 Amts- träger aus dem rund 30 Kilometer entfernten damaligen Bundeshauptstadt Bonn  hätten im Ernstfall in diesem Tunnelsystem in Si- cherheit gebracht werden können. Die Untergrundstadt war hierfür mit rund 900 Bü- ros, ebenso vielen Schlafräumen, außerdem Kantinen, Krankenstationen, fünf Kommandozentralen und zwei gelben Telefonzellen mit Münzfernsprechern bestens ausgelegt. Auch ein voll eingerichtetes Fernsehstudio war vorhanden.
Insgesamt hatte das Labyrinth, dass auf zwei ehemaligen Eisenbahntunneln beruhte, cirka 17,3 Kilometer Länge. Nach dem Ende des kalten Krieges und dem Fall der Mauer wurde der Bunker 1997 zurückgebaut. Heute ist nur noch ein kleiner Teil des Komplexes erhalten, der die Stimmung  dennoch  sehr gutwiedergibt. Seit März 2008 können Besucher ihn unter Führung des Heimatvereins Alt-Ahrweiler besichtigen. ■ marcus Neuhardt

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Freundschaft über den Rhein hinweg

Freundschaft über den Rhein hinweg

Jonges-Delegation zu Gast bei der Neusser Schützenparade / Zusammenarbeit der Städte und Vereine

Seit über 15 Jahren, jeweils am letzten Sonntag im August, zählen Jonges mit ihrem Vorstand zu den Ehrengästen im festlich geschmückten Neusser Rathaus. Mit 7300 Schützen paradierte diesmal das größte Regiment aller Zeiten zu Ehren des Schützenkönigs Jörg I. Antony den „Nüsser Maat erop“.Seit über 15 Jahren, jeweils am letzten Sonntag im August, zählen Jonges mit

Organisiert wird dieses Treffen im Zeichen der gut nachbarschaftlichen Be- ziehungen zwischen Düsseldorf und Neuss vom Ehrentischbaas der Hechte, Arnulf Pfennig; moderiert wird es vom Vorsitzenden des Komitees für Partnerschaften und Inter- nationales der Stadt Neuss, Ratsherr Karl Rüdiger Himmes. Er führte mit launigen Versen und in heimatbezogener Prosa in den Ablauf des Festes ein. Baas Wolfgang Rolshoven hob in seiner Anwort das Gemeinsame zwischen Neuss und Düsseldorf hervor. Unter den Ehrengästen waren Weihbischof Dominik Schwaderlapp, Architekt Christoph Ingenhoven und der deutsch- belgische Diplomat Charles Louis Prinz von Merode als Präsident der Europäischen Schützen.

Bürgerschützenpräsident Thomas Nickel betonte die wichtige Zusammenarbeit der rheinischen Schützen und Heimatvereine. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verwies auf die durch das Schützenwesen bekundete mentale, kulturelle und wirtschaftliche Nachbarschaft zwischen dem Rheinkreis Neuss und der Landeshauptstadt. Rainer Schäfer, Geschäftsführer der Neuss-Düssel- dorfer Häfen, hob den wirtschaftlichen Erfolg dieser Zusammenarbeit hervor, was auch durch, Wilhelm Werhahn, ehemaliger Präsident der IHK Neuss, bekräftigt wurde. Planungsdezernent Christoph Hölters lobte die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit auch im Verwaltungsbereich, der Düsseldorfer Stadtdirektor und Kämmerer Manfred Abrahams betonte die solide Haushaltsführung beider Städte. Der Ehrenpräsident der Neusser Heimatfreunde, Ernst Freistühler, freute sich über die vielen gemeinsamen Aktionen mit den Jonges zur Bekräftigung der Freundschaft beider Vereine. Der Vorsitzende des Neusser Finanz-ausschusses, Klaus Karl Kaster, trug lustige Balladen vor, Baas Wolfgang Rolshoven überreichte Geschenke, und Himmes dankte zum Abschied mit dem Gedicht: „So ist das hier in Neuss / nunmehr seit 190 Jahren, / was uns die Väter vorgelebt / das werden wir bewahren.“ ■     Bernd Schultheis

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Fluss, Schiene und Straße

Fluss, Schiene und Straße

Der Dreiklang prägt die Erfolgsaussichten der Neuss-Düsseldorfer Häfen und dient den ansässigen Firmen: lehrreiche Schiffstour

Bei der Hafenrundfahrt (von links): Ernst Freistühler (Neusser Heimatfreunde), Ulrike Stursberg (Schifffahrtmuseum), Robert Claßen (Verein Krefelder Heimatkunde), Thomas Düttchen (NDH), Arnulf Pfennig

Zur traditionellen Neuss-Düsseldorfer Hafenrundfahrt trafen sich am 27. Juni rund 200 Neusser Heimatfreunde und Düsseldorfer Jonges an Bord der MS Riverstar. Seitens der Jonges nahmen Vertreter folgender Tischgemeinschaften an der Tour teil: Stille Genießer, Reserve, Grade Jonges, Buhmänner, Jan Wellem, Radschläger, Onger ons, Spätlese, Kläfploster, Angere Sitt, Lückenflecker, Kiebitze und Hechte. Thomas Düttchen, Leiter der Unternehmenskommunikation der Neuss-Düsseldorfer-Häfen, erläuterte die Bedeutung des drittgrößten Binnenhafens Deutschlands und stellte auch die Bedeutung der Kooperation mit dem Krefelder Hafen für die Entwicklung der Zukunft dar.

Trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise schauen die Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) optimistisch in die Zukunft. Die optimale Kombination zwischen Schifffahrt und Schienenverkehr stärkt die Logistik der Hafenbetriebe.

Fusionen formen eine Firma von europäischem Format

Die NDH sind aus den bis dahin eigenständig agierenden Unternehmen hervor- gegangen. Mit der Zusammenführung der beiden Standorte ist der drittgrößte Binnenhafen Deutschlands entstanden. Die Fusion der beiden jeweils über 100 Jahre alten Standorte hat die Grundlage für die Entwicklung eines modernen Binnenhafens geschaffen. Das Hafengebiet der NDH umfasst rund 500 Hektar, die Kaianlagen ergeben eine Gesamtlänge von 36 Kilometern, das Schienennetz ist 88 Kilometer lang und hat zwei Übergabebahnhöfe. In Neuss ist die Lebensmittelindustrie mit vielen Mühlenbetrieben zu Hause. Eisenerz, aus Brasilien kommend, wird mit dem See- und Binnenschiff bis nach Neuss transportiert, dann mit dem Zug weiter bis nach Österreich. Ferner sind viele Firmen der Stahllogistik angesiedelt. Neuss verfügt über zwei Containerterminals und hat außerdem eines der größten Autoterminals am Niederrhein. In Düsseldorf produziert unter anderem der größte Haferflockenhersteller Europas, die Firma Fortin. Der Containerverkehr findet hier in den hinteren Hafenteilen statt. Neben dem Schrottumschlag setzt in Düsseldorf der Umschlag von Importkohle zur Versorgung der heimischen Kraftwerke einen Schwerpunkt. Auch Papier für die Verlagshäuser der Region werden, ebenso wie Rohre von Mannesmann Vallourec und die Sprinter aus dem Daimler Werk, im Düsseldorfer Hafen umgeschlagen.
2008 haben die NDH eine Beteiligung von 49 Prozent am Krefelder Hafen erworben. Dieser, traditionell industriell ausgerichtet, verfügt noch über Flächenpotenziale. 2012 folgte als ein weiterer Baustein zur Abwicklung des steigenden Güterverkehrs die Kooperation der NDH mit den Kölner Häfen. Beide Unternehmen haben die Aktivitäten des Hafenumschlags und die Geschäfte des Eisenbahn-Güterverkehrs auf die gemeinsame Gesellschaft „RheinCargo“ über- tragen. Damit bilden die Kooperationspart- ner einen neuen Logistikanbieter von europäischem Format. ■                 e.F. / A.P.

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Beim Eisblock untertage

Beim Eisblock untertage

Die TG De Hechte erkundete die Baustelle der Wehrhahnlinie, staunte über viele technische Raffinessen und sah sogar einen Altar

Besuche der U-Bahn-Baustelle Wehrhahnlinie sind bei der Tischgemeinschaft de Hechte schon Tradition. Erneut ließen sich Tischfreunde kürzlich unter Tage vom Projektleiter Gerd Wittkötter über den Baufortschritt informieren. Sieben Hechte, vorschriftsmäßig eingekleidet mit Warnwesten, Sicherheitsgummistiefeln und blauen Besucherhelmen, stiegen 25 Meter unter den Corneliusplatz hinab.
Links in Richtung Kaufhof steht man vor einer sogenannten Schottwand, die erst durchbohrt wird, wenn der Marlies-Tunnel unter dem Kaufhof gesichert und abgedichtet ist. Von hier gehen die Hechte zunächst unterirdisch durch den fast fertig gestellten Tunnel Richtung Schadowstraße. Es ist erstaunlich, was hier unten geleistet worden ist. Wenn man bedenkt, dass man erst seit Mitte der achtziger Jahre in der Lage ist, mit Tunnelvortriebsmaschinen durch Kies-Sand- Böden im Grundwasser zu bohren und dass momentan über dem Tunnelfirst zehn Meter Grundwasser anstehen, wird das Bauvorhaben noch imposanter. In diesem Abschnitt fehlen nur noch das Schotterbett, Gleise und die Verkabelung. Der U-Bahnhof Schadowstraße mit dem Aufgang zur Tuchtinsel ist noch nicht so weit; hier werden noch die Stützen und Wände gebaut, die die Ebenen mit den Rolltreppen bis hinunter zum Gleis tragen. Man kann sich von oben nicht vor- stellen, was hier für eine logistische Meisterleistung erbracht wird. An der ganzen Wehrhahnlinie arbeiten  momentan  etwa 400 Menschen, die meisten im Sechs-Tage- Schichtbetrieb. An einigen Stellen wird sogar an allen Tagen rund um die Uhr gearbeitet.
Unter der Tuchtinsel beginnen die Hechte wieder mit dem Aufstieg. Auf halber Strecke nach oben kommt man auf die Verteilerebene, von der man noch mal einen eindrucksvollen Blick auf die Arbeiten hat. Auf dieser Zwischenebene haben die Arbeiter unter anderem für zwei Hochzeiten, die hier im Kollegenkreis begossen wurden, einen kleinen Altar gebaut.

Jonges im Tunnel Foto: Guido Moore

Der ganze Kaufhof wird im Lot gehalten und gestemmt

Wieder in Tageslicht und Sommerhitze angekommen, schlendert die Gruppe über die Schadowstraße zurück zum Corneliusplatz und klettert nun an der linken Seite der Schottwand hinunter. Das ist die Seite, die zum Kaufhof gewandt ist. Hier wird den Hechten der Bau des Marlies-Tunnels gezeigt. Um diesen Tunnel zu erstellen, musste erst das Erdreich unter dem Kaufhof komplett vereist werden. Dies alleine hat ein halbes Jahr gedauert. Der Kaufhof steht momentan auf dem größten künstlichen Eisblock Europas. Um sicherzugehen, dass das Gebäude nicht absackt, sind insgesamt 850 Sensoren im Einsatz, die dessen Position überwachen. Es sind sogar Injektionsrohre unter den Fundamenten des Kaufhofs eingebaut, um eine eventuelle Schieflage auszugleichen. Derzeit steht der Kaufhof etwa 1,5 Zentimeter höher als vor dem Baustart der Wehrhahnlinie.
Unten in der Vereisung sieht man, wie die mit Salzwasser gefüllten Kühlleitungen rund um die Tunnelform ins Erdreich führen.
Oberirdisch steht eine Kühlanlage mit einer Kapazität von rund 3.500 Haushaltskühl- schränken, die das Salzwasser kühlt. Diese Kühlkapazität benötigte man nur zum Erstellen des Eisblocks, zu seiner Erhaltung wurde die Kühlanlage dann auf halbe Leistung zurückgeschaltet.
Projektleiter Wittkötter ist mit Herz und Seele dabei und stolz auf sein Team. Er ist seit 2006 in Düsseldorf, die Wehrhahnlinie wird wohl sein letztes berufliches Projekt sein, und offenkundig setzt er alles daran, dass es die meisterliche Krönung seines Arbeitslebens wird. ■       Guido Moore

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Diese Hechte räubern nicht

Diese Hechte räubern nicht

Die Tischgemeinschaft „De Hechte“ ist eine der größten und aktivsten imHeimatverein – Interessensschwerpunkt bei der Stadtentwicklung

Ein Hecht soll sich, so eine Redensart, am wohlsten im Karpfenteich fühlen. Wo denn der Karpfenteich für unsere Hechte sei, will der Fragesteller von Johannes Klischan wissen, der von Beruf Rechtsanwalt ist und neuer Tischbaas der Hechte. Für ihn ist der Hecht(Esox lucius, wie die Zoologen sagen) jedoch kein Räuber. Wahrscheinlich stammt der Name der 1975 gegründeten Jonges- Tischgemeinschaft De Hechte aus dem Volksmund. Der bezeichnet nämlich beson- dere Männer als tolle Hechte – und man meint dies meistens lobend und bewun- dernd.Hechte mit rühmlichen Qualitäten hat der Tisch mannigfach aufzubieten. Arnulf Pfennig, früherer Tischbaas, hatte immer ein besonderes Augenmerk für Denkmäler und Stadtentwicklung. Er initiierte den Jonges- Förderpreis für Architektur-Diplomanden der Fachhochschule. Logisch, dass Volker Vogel sein Nachfolger in der Tischleitung wurde – aber nur kurz, denn die Jonges haben ihn bald darauf in die Position des Stadtbildpflegers des Heimatvereins gewählt. Johannes Klischan rückte kürzlich als Tisch- baas nach. Übrigens ist auch Schatzmeister Dietrich Gleisberg ein „Hecht“.Typisch für diesen Tisch ist die Mi- schung, sagt Klischan. Alter, Berufe, Interes- sen, alles im buntem Mix. Die Hechte mit ihren derzeit knapp hundert Tischmitgliedern spiegeln die Struktur des Gesamtvereins wieder und unterstützen dessen Ziele mit besonderem Augenmerk für Stadtentwicklung und -gestaltung. Zu ihrem 25jährigen Bestehen im Jahr 2000 hat die Tischgemeinschaft nach einer Idee von Hermann Schulte und ArnulfPfennig das Buch „Sicht- bare Zeichen der Düsseldorfer Jonges“ herausgebracht, das die vom Heimatverein gestifteten Kunstwerke und Gedenktafeln darstellt.Eine ergänzte Fassung ist in Arbeit und soll bald erscheinen. Für die Jonges- Abende haben die Hechte viele Referenten vermittelt und Vorträge teils auch aus eige- nen Reihen geboten. Eine weitere Spezialität der TG ist dank der Kontakte von Pfennig die Pflege der guten Beziehungen zu Neuss mit Schützenfest-Besuch und Hafenrundfahrt. Auch für 

den freundschaftlichen Umgang mit anderen Jonges-Tischen sind die Hechte stets besonders offen und einladend. Außerhalb der Dienstagabende im Henkel-Saal treffen sich die Hechte häufig in geselliger Runde, zu familiären Festlichkeiten oder zu lehrreichen Exkursionen. Andiesen Aktivitäten nehmen auch die Damen der Freunde gern teil. Hier reicht das Themenspektrum von stadtgeschichtlichen, kultur- und kunstträchtigen Führungen, Museumsbesuchen bis zu naturkundlichen Wanderungen und Besichtigungen bedeutsamer Industriewerke. Oft wurden markante Baustellen besucht, zum Beispiel Rheinufertunnel, Arena oder U-Bahn, wo die Hechte mit Anhang und Gästen auch anderer TG sich von Fachleuten informieren ließen. Ihre Erlebnisse und das erworbene Wissen geben die Hechte gernweiter, so finden Berichte von diesen Ausflügen immer wieder ihren Weg ins Tor. ■

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Eine Fortsetzungsgeschichte

Eine Fortsetzungsgeschichte

TG De Hechte bewundert regelmäßig den U-Bahn-Bau

Die Tischgemeinschaft De Hechte hat sich auch in den vergangenen Jahren (siehe tor 6/2010 und 7/2011) schon vom Projektlei-ter der Wehrhahnlinie, Diplomingenieur Gerd Wittkötter, über den Baufortschritt der U-Bahn informieren lassen. kürzlich gab es wieder eine Fortsetzung.

Früher folgte auf bebilderte Vorträge die Gelegenheit, die Arbeitsabläufe von oben, vom Rand der Baugrube aus zu betrachten. Diesmal konnte das fortschreitende Werk von der Besuchergruppe – Hechte mit Frau­en – vor Ort betrachtet werden. Vor dem Gang durch die im Rohbau fertiggestellte Tunnelröhre wurde die Gruppemit Schutz­helmen und Besucherjacken ausgestattet.
Der Einstieg in die Unterwelt erfolgte am Corneliusplatz über eine Bautreppe in Etap­ pen 20 Meter tief bis in die Tunnelröhre. Auf der Sohle der künftigen U­-Bahn angekom­men, war die Gruppe beeindruckt von den Ausmaßen des Bauwerks. Die Konturen des U­-Bahnhofs Graf ­Adolf ­Platz waren im Roh­bauzustand gut zu erkennen. Doch die Be­tonflächen werden später nicht mehr sicht­ bar sein. Beim Ausbau des Bahnhofs werden die Decken und Wände verkleidet. An der Ausgestaltung der Bahnhöfe sind Architek­ ten und Künstler beteiligt.
Zurück am Corneliusplatz, wurde beim Blick in den 20 Meter tiefen Startschacht die

Hechte beim einstieg in die Tunnelröhre.
Foto: Marcus Neuhardt

Vereisungsbaumaßnahme unter dem Kauf­hof an der Kö technisch ausführlich erläu­tert. Um die Unterfahrung des Gebäudes schadensfrei durchzuführen, wird das Erd­reich tiefgefroren. Ein Eisring verhindert das Rutschen von Erdmassen. Das System leistet so viel wie 2.000 Kühlschränke. Die Jonges waren von den Ingenieurleistungen so be­ eindruckt, dass sie ihren nächsten Besuch vormerken ließen.                            arnulf Pfennig

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