Fluss, Schiene und Straße
Der Dreiklang prägt die Erfolgsaussichten der Neuss-Düsseldorfer Häfen und dient den ansässigen Firmen: lehrreiche Schiffstour
Zur traditionellen Neuss-Düsseldorfer Hafenrundfahrt trafen sich am 27. Juni rund 200 Neusser Heimatfreunde und Düsseldorfer Jonges an Bord der MS Riverstar. Seitens der Jonges nahmen Vertreter folgender Tischgemeinschaften an der Tour teil: Stille Genießer, Reserve, Grade Jonges, Buhmänner, Jan Wellem, Radschläger, Onger ons, Spätlese, Kläfploster, Angere Sitt, Lückenflecker, Kiebitze und Hechte. Thomas Düttchen, Leiter der Unternehmenskommunikation der Neuss-Düsseldorfer-Häfen, erläuterte die Bedeutung des drittgrößten Binnenhafens Deutschlands und stellte auch die Bedeutung der Kooperation mit dem Krefelder Hafen für die Entwicklung der Zukunft dar.
Trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise schauen die Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) optimistisch in die Zukunft. Die optimale Kombination zwischen Schifffahrt und Schienenverkehr stärkt die Logistik der Hafenbetriebe.
Fusionen formen eine Firma von europäischem Format
Die NDH sind aus den bis dahin eigenständig agierenden Unternehmen hervor- gegangen. Mit der Zusammenführung der beiden Standorte ist der drittgrößte Binnenhafen Deutschlands entstanden. Die Fusion der beiden jeweils über 100 Jahre alten Standorte hat die Grundlage für die Entwicklung eines modernen Binnenhafens geschaffen. Das Hafengebiet der NDH umfasst rund 500 Hektar, die Kaianlagen ergeben eine Gesamtlänge von 36 Kilometern, das Schienennetz ist 88 Kilometer lang und hat zwei Übergabebahnhöfe. In Neuss ist die Lebensmittelindustrie mit vielen Mühlenbetrieben zu Hause. Eisenerz, aus Brasilien kommend, wird mit dem See- und Binnenschiff bis nach Neuss transportiert, dann mit dem Zug weiter bis nach Österreich. Ferner sind viele Firmen der Stahllogistik angesiedelt. Neuss verfügt über zwei Containerterminals und hat außerdem eines der größten Autoterminals am Niederrhein. In Düsseldorf produziert unter anderem der größte Haferflockenhersteller Europas, die Firma Fortin. Der Containerverkehr findet hier in den hinteren Hafenteilen statt. Neben dem Schrottumschlag setzt in Düsseldorf der Umschlag von Importkohle zur Versorgung der heimischen Kraftwerke einen Schwerpunkt. Auch Papier für die Verlagshäuser der Region werden, ebenso wie Rohre von Mannesmann Vallourec und die Sprinter aus dem Daimler Werk, im Düsseldorfer Hafen umgeschlagen.
2008 haben die NDH eine Beteiligung von 49 Prozent am Krefelder Hafen erworben. Dieser, traditionell industriell ausgerichtet, verfügt noch über Flächenpotenziale. 2012 folgte als ein weiterer Baustein zur Abwicklung des steigenden Güterverkehrs die Kooperation der NDH mit den Kölner Häfen. Beide Unternehmen haben die Aktivitäten des Hafenumschlags und die Geschäfte des Eisenbahn-Güterverkehrs auf die gemeinsame Gesellschaft „RheinCargo“ über- tragen. Damit bilden die Kooperationspart- ner einen neuen Logistikanbieter von europäischem Format. ■ e.F. / A.P.