Die TG De Hechte feierte ihr 35-jähriges Tischjubiläum im neu gestalteten Maxhaus
Ehemaliges Kloster ist nun ein Kulturtreffpunkt
Nach der erfolgreichen Bühnenaufführung der Tischgemeinschaft De Hechte anlässlich ihres 35jährigen Bestehens beim Jonges-Abend im Henkel-Saal am 12. Oktober (siehe Tor 11/2010) versammelten sich die Tischfreunde am 30. Oktober im Maxhaus in der Schulstraße, um auch mit ihren Damen und geladenen Gästen ihr Jubiläum zu feiern. Ihrem historischen Interesse entsprechend, das sie auch mit der Herausgabe der „Sichtbaren Zeichen der Düsseldorfer Jonges“ dokumentiert hatten, begannen die Hechte ihre mit einer Führung durch das ehemalige Franziskanerkloster, dessen Ursprung im Jahre 1651 liegt.
Herzog Wolfgang Wilhelm, der Großvater Jan Wellems, schenkte den Franziskanern das Grundstück auf der damals noch unbebauten Zitadelle.
1655 legten sie den Grundstein für ihr Kloster, das 1661 fertig- gestellt wurde, wegen Schwie- rigkeiten mit dem Hochwasser des Rheins jedoch von 1734 bis 1743 abgerissen und neu errich- tet wurde.
Die Franziskaner als Bettelor- den machten sich bei den Düs- seldorfern schnell beliebt, vor allem durch Krankenpflege und Schulunterricht, auch für die ärmere Bevölkerung. Heinrich Heine, 1797 geboren, besuchte dort von 1807 bis 1814 das Lyzeum.
Heute befindet sich in dem 1856 fertiggestellten Neubau die Maxschule. Die Säkula- risation zwang die Ordens- männer 1804, ihr Kloster auf- zugeben. Der Franziskaner- konvent wurde aufgehoben und aus der ehemaligen barocken Klosterkirche St. Antonius wurde 1805 die Pfarrkirche St. Maximilian.
Das Klostergebäude ist heute
– aufwändig renoviert – als Katholisches Stadthaus ein Begegnungs- und Veranstal-tungszentrum. Mittelpunkt ist der Klosterhof – ein lichtdurchfluteter, glasüberdachter Innenhof, in dem ein Bistro zu Speis und Trank einlädt. Der umlaufende Kreuzgang führt zu ver- schiedenen Seminar- und Tagungsräumen.
Historische Ausgrabungen und Funde aus dem Umbau werden im Keller-gewölbe dokumentiert. Der Antoniussaal, ehemals Refektorium, mit seiner kunstvollen Stuckdecke steht für Veranstaltungen zur Verfügung.
Auf den historischen Rund- gang folgte das kulinarische Programm mit einem Buffet, das musikalisch begleitet wurde durch die Gruppe „Solo un Coro“. Unter der Leitung von Werner Compes führten Regina Dietrich, Ute Lorenz, Loreley Walwyn, Christian Weiner und Vera Vogel, begleitet von der Pianistin Mikyung Kim, unter anderem Stücke von Mendelssohn und Mozart auf.
Tischbaas Arnulf Pfennig begrüßte die Anwesenden, ins- besondere die Ehrengäste des Abends, Ernst Freistühler, Präsident der Vereinigung der Heimatfreunde Neuss, und Klaus Kasters, Stadtverordneter und Vorsitzender des Finanzausschusses der Stadt Neuss.
Volker Vogel führte durch das Programm. Als Begleitung zum Nachtisch gab es dann noch ausgewählte Passagen der Bühnenaufführung vom 12. Okt- ober, allerdings in improvisierter Form und ohne Pappkostüme. Das Publikum dankte allen Künstlern mit Beifall und Bravorufen.
Dietrich Gleisberg