Reise einiger Hechte nach Gütersloh zur Betriebsbesichtigung bei der Avarto Bertelsmann AG
Staunen über die vollautomatische Buchproduktion
Auf der Reise von Düsseldorf mit dem „Schöner-Tag-Ticket“ lernten wir in Hamm die Verlässlichkeit der Bahn kennen. Wie konnte es anders sein, der Anschlusszug nach Gütersloh fiel aus. Zwanzig Minuten später kam aber dann der nächste Zug. Über Handy meldeten wir unsere Verspätung. Natürlich war jetzt das Programm etwas durcheinandergeraten.
Senior-Sales-Direktor von Dahlen hatte die Besichtigung organisiert und bereitet uns Jonges-Hechten einen sehr herzlichen Empfang. In einem der Konferenzräume bei Kaffee und anderen Getränken wurden uns zunächst Andreas Kloss und Friedhelm Zippert vorgestellt. Kloss gab uns einen Überblick über die Struktur der Bertelsmann AG. Das Erstaunen war groß, als wir von 270 Tochterfirmen in allen fünf Kontinenten erfuhren. In Deutschland sind es die RTL Group, Random House, Gruner & Jahr, BMG, Arvato und Direct Group.
Der Jahresumsatz insgesamt beträgt etwa 4,8 Milliarden.
35.000 Endverbraucher werden von 50.000 Mitarbeitern betreut. Die Bertelsmann-Stiftung mit 76,9 Prozent und die Mohnfamilie mit 23,1 Prozent Anteil an der AG sorgen dafür, dass der Konzern nicht filetiert wird und Gütersloh als Stammsitz erhalten bleibt.
Im Dienste der Medienbranche
Unser Interesse galt neben den allgemeinen Informationen vor allem aber der Mohn media Arvato AG, einem internationalen Medien- und Kommunikationsdienstleister. Die Schwerpunkte sind Agenturleistungen, Datenmanagement und Aufbereitung, avarto print mit Druck- verfahren von Offset- bis Digitaldruck mit insgesamt 35 Druckmaschinen, Druckweiterverarbeitungen, Logistik und Servicecenter.
Nach dem Mittagessen in der Kantine ging’s zur Besichtigung mit Friedhelm Zippert, einem ehemaligen Bertelsmann-Feuerwehrmann mit ungeheuer viel Detailwissen und Zitaten wie zum Beispiel jenes von Bill Gates, Gründer von Microsoft: „Durch die Digitalisierung werden nicht nur die Herstellungs- und Verteilungsprozesse effizienter, auch die Produkte werden besser: Der Verbraucher wird von den neuen Technologien am meisten profitieren.“ Die avarto-Serviceleistungen in Bezug auf Gestaltung und Druckvorbereitungen durch eine Heerschar von qualifizierten Mitarbeitern und Computern hat uns sehr beeindruckt. Etliche Damen korrigierten die Bilder der Modekataloge an Hand der Original Kleiderstoffe. Es gab soviel zu sehen und zu hören, bis schließlich die Druckmaschinen in unseren Ohren dröhnten. Es waren 19 Rollenoffset- und 16 Bogenoffset- Maschinen mit bis zum Neunfarbendruck.
Das ganze Spektrum der Ein- drücke wiederzugeben ist schier unmöglich. Hier ein Detail: die Fadenheftstraße der Buchherstellung war unglaublich faszinierend. Feine Nadeln führten mit wahnsinniger Geschwindigkeit Fäden durch die Falze der bereits beschnittenen Seiten. Alle Schritte davor und danach vollzogen sich vollautomatisch, bis dann die Bücher fertig gebunden, mit bedruckten, vergoldeten oder geprägten Schriften und Ornamenten einzeln in Geschenkkartons fielen. Zum Abschluss und zur Ergänzung des Erlebten führten die Herren uns einen sehr kreativen Film über die arvato Bertelsmann AG vor.
Nun war es höchste „Eisenbahn“ für unsere Rückreise. Schnell wurden Fotos geschossen, und wir verabschiedeten uns mit einem herzlichem Dankeschön. Die Hechte waren begeistert und die Herren von Bertelsmann ebenso von den Düsseldorfer Jonges.
Josef Schmitt