Jonges ließen sich vor Ort vom Projektleiter über den Bau der Wehrhahnlinie informieren
Beruhigende Auskünfte zur Arbeit im Untergrund
Der Projektleiter der Wehrhahnlinie, Dipl.-Ing. Gerd Wittkötter, hatte im vergangenen Jahr den Jonges an einem Dienstagabend das zurzeit das Stadtbild prägende Großprojekt vorgestellt. Es wird über dieses Projekt in unserer Stadt viel gesprochen. So hatte die Tischgemeinschaft De Hechte den Wunsch, ihr Grundwissen zu vertiefen. Gerd Wittkötter war gern bereit, die Jonges mit seinem Tätigkeitsgebiet vertraut zu machen. Vom Vorstand der Jonges war Schatzmeister Karsten Körner dabei, außerdem Mitglieder der Tischgemeinschaften „Stille Genießer“ und „Jan Wellem“. Sehr anschaulich und detailliert sprach Wittkötter über die Themen Planung, Organisation, die Öffentlichkeitsarbeit, Anliegerprobleme, Abwicklung der Baudurchführungen in Bezug auf Baufeldfreimachung, Rohrleitungsverlegungen, Verkehrsphasen, Bauverfahren wie Deckelbauweise, Schildvortrieb und Unterfahrung des Kaufhofs, Anbindung an die vorhandene U-Bahnlinie, Qualitätskontrolle und künstlerische Gestaltung der U-Bahnhöfe.
Erste Pläne gab es schon 1938
Die Jonges waren überrascht zu hören, dass die ersten Plan- unterlagen von einer durchaus vergleichbaren Wehrhahnlinie bereits 1938 vorlagen. Die 3,4 Kilometer lange Wehrhahnlinie durchquert die zentrale Innenstadt und läuft vom S-Bahnhof Bilk zum S-Bahnhof Wehrhahn. Die Tunnelstrecke wird weitgehend im unterirdischen Schild- vortrieb errichtet, damit die Auswirkungen auf Verkehr, Anlieger und Stadtbild beschränkt wer- den. Lediglich die sechs unter- irdisch liegenden Bahnhöfe wer- den in Deckelbauweise (offener Bauweise) hergestellt. Mit PowerPoint unterstützt, erfolgten die Erläuterungen des Projektleiters.
Projektleiter Wittkötter (Mitte) erläutert das Baugeschehen.
Baustelle neben dem Kaufhof an der Kö.Fotos (2): M. Neuhardt
Tuborine wird die gewaltige Bohrmaschine genannt, die den größten Teil des Tunnels für die Wehrhahnlinie im unterirdischen Schildvortrieb errichtet. Foto: Stadt Düsseldorf
Jedoch die Jonges hakten immer wieder nach und wollten es genau wissen und haben den Eindruck erhalten: „Alles wie in Köln, doch im Dorf ist alles besser.“ Es ist eine große Zahl anstehender Abstimmungsprobleme mit Anliegern, die unter- schiedliche Interessen vertreten, Verkehrsträgern, Versorgungsträgern, Behörden, technischen Büros und den ausführenden Unternehmen zu bearbeiten und zu lösen. Und die werden gelöst, denn nach Auskunft ist das Projekt im Terminplan. Im Zusammenhang mit dem Schildvortrieb wurden Zahlen bezüglich Setzungsverhalten und Abweichungen genannt, die weit unterhalb der erwartenden Werte liegen. Dies klingt sehr beruhigend.
U-Bahnhöfe werden künstlerisch gestaltet
Aber in einem Bereich müssen die nüchtern denkenden Ingenieure sich anpassen. Düsseldorf als Kunststadt will punkten. Es wurde ein internationaler Architektenwettbewerb für die Gestaltung der sechs neuen Bahnhöfe ausgeschrieben. Diese U-Bahnhöfe sind jeweils künstlerisch individuell zu gestalten. Dem
als Sieger hervorgegangenen Architektenteam wurden in einem zweiten Schritt Künstler zur Seite gestellt. Diese Künstler haben allesamt einen Bezug zur Landeshauptstadt. Dadurch wird die Hoffnung gehegt, dass etwas Einzigartiges entsteht und sich eine weitere Visitenkarte für die Kulturstadt ergibt.
Nach diesem ausführlichen Vortrag und intensiven Diskussionen führte Gerd Wittkötter die Besuchergruppe der Jonges über das Baufeld an der Königsallee und erläuterte im Einzelnen die praktische Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Die Jonges wurden vertraut mit den komplexen Aufgaben und Tätigkeiten der mit den Baumaßnahmen betrauten Personen und drückten ihre Anerkennung aus.
Arnulf Pfennig